Zeschau

[904] Zeschau, Heinrich Anton von, sächs. Staatsmann, geb. 4. Febr. 1789 zu Jessen in der Niederlausitz, gest. 17. März 1870 in Dresden, studierte die Rechte, war Amtshauptmann des Wittenberger Kreises, trat 1815 in preußische Dienste und wurde 1819 Regierungsrat in Potsdam. 1822 als Geheimer Finanzrat nach Sachsen zurückgekehrt, wurde er 1830 Präsident des Oberkonsistoriums und 1831 Finanzminister, organisierte den sächsischen Staatshaushalt völlig neu und schloß den Zollvereinsvertrag mit Preußen ab. 1835 übernahm er auch das Auswärtige, trat 1848 mit seinen Kollegen zurück, vertrat aber 1849 Sachsen im Verwaltungsrat der Union und war 1851–69 noch Minister des königlichen Hauses. Er schrieb: »Das Wirken der Staatsregierung und der Stände des Königreichs Sachsen« (Leipz. 1834). Vgl. v. Witzleben, Heinrich Anton v. Z., sein Leben und öffentliches Wirken (Leipz. 1874).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 904.
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